Neues Förderpaket für den Klimaschutz in burgenländischen Gemeinden präsentiert

Klimaschutz in Gemeinden: Roman Sodoma (RMB), Landesrätin Mag. Astrid Eisenkopf, DI Johann Binder (Forschung Burgenland) und Mag. (FH) Harald Horvath (RMB) (Foto: Bgld. Landesmedienservice)
Klimaschutz in Gemeinden: Roman Sodoma (RMB), Landesrätin Mag. Astrid Eisenkopf, DI Johann Binder (Forschung Burgenland) und Mag. (FH) Harald Horvath (RMB) (Foto: Bgld. Landesmedienservice)

Erst vor wenigen Wochen wurde die Klima- und Energiestrategie des Landes präsentiert, die im Wirkungsbereich der Gemeinden eine Reihe von wichtigen Maßnahmen vorsieht. Gemeinden sollen im Bereich der Energieerzeugung, der Sanierung oder auch im Mobilitätsbereich eine Vorreiterrolle einnehmen. Gemeinsam mit der Forschung Burgenland und mit dem Regionalmanagement Burgenland wurde dazu ein Maßnahmenpaket geschnürt, um Anreize für Investitionen in Energie- und Klimaschutzmaßnahmen in den Gemeinden zu tätigen. Für die Förderung stehen in dieser Förderperiode insgesamt 1,7 Mio. Euro zur Verfügung. Fördernehmer sollen burgenländische Gemeinden und Verbünde von Gemeinden bzw. Organisationen sein, die zu 100 Prozent im Eigentum von burgenländischen Gemeinden stehen. Das neue EFRE-Förderpaket wurde heute, Mittwoch, von Landesrätin Mag. Astrid Eisenkopf, Mag (FH) Harald Horvath, Geschäftsführer der Regionalmanagement Burgenland GmbH (RMB), und DI Johann Binder, Prokurist der Forschung Burgenland GmbH, im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. 

Die neue Klima- und Energiestrategie des Landes legt 75 konkrete Maßnahmen in zehn thematischen Feldern bis zum Jahr 2050 fest. Ein wichtiger Eckpfeiler der neuen Strategie sind die zahlreichen Maßnahmen im Wirkungskreis der Gemeinden. Burgenländische Gemeinden sollen im Bereich der Energieerzeugung, der Sanierung und auch im Mobilitätsbereich eine Vorreiterrolle einnehmen. „Gemeinden und Städte sind wichtige Partner und Motor für die Umsetzung unserer Klimastrategie. Aus diesem Grund haben wir eine neue EFRE-Förderrichtlinie ausgearbeitet, die Gemeinden und Städte bei der Umsetzung von Vorhaben unterstützen sollen. Bei der Erarbeitung der Förderung haben wir besonderen Wert darauf gelegt, dass Maßnahmen kombiniert umgesetzt werden sollen, um eine effiziente Abwicklung der Förderung sicherzustellen“, hebt Landesrätin Eisenkopf hervor. 

Die Förderung startet mit 1. Februar 2020 und ist in vier Modulen aufgebaut, die entsprechende Maßnahmen beinhalten – „Modul 1 – Energieeffizienz und Energiesparen“, „Modul 2 – Energieproduktion inkl. Speicherung und Verteilung“, „Modul 3 – Alternative Mobilität“ und „Modul 4 – Digitalisierung Regelung und Steuerung“. In jedem dieser vier Module gibt es verschiedenste Maßnahmen, die von den Gemeinden umgesetzt werden können. Dabei gibt es einen großen Maßnahmenkatalog, so werden thermische Gebäudesanierungen unterstützt, Solaranlagen zur Warmwasseraufbereitung, Photovoltaikanlagen, E-Ladestationen und vieles mehr. Wichtig ist, dass Maßnahmen nur in Kombination mit drei Modulen unterstützt werden. Die Mindestprojektgröße beträgt 50.000 Euro, die Förderung wird als nicht rückzahlbarer Zuschuss gewährt und beträgt maximal 50 Prozent der förderungsfähigen Kosten bzw. einen maximalen Förderzuschuss von 150.000 Euro. 

Für die Abwicklung der EFRE-Förderrichtlinie wird das Regionalmanagement Burgenland (RMB) zuständig sein. Dazu RMB-Geschäftsführer Mag. (FH) Harald Horvath: „Die Europäische Kommission sieht für die kommende Förderperiode 2021-2027 im Bereich Energie- und Umwelt rund 30 Prozent der budgetären Mittel in Form einer thematischen Konzentration vor. Für öffentliche Institutionen, im speziellen für Gemeinden, aber auch die Wirtschaft Burgenland stellt dies eine große Chance dar, ihren Beitrag zu den Klimaschutzzielen zu leisten.“ 

DI Johann Binder von der Forschung Burgenland GmbH, welche die Maßnahme im Rahmen der "Energie- und Umweltberatung Burgenland" umsetzen wird, erklärte dazu: "Mit unserem Förderprogramm 'Energie- und Umweltberatung Burgenland' können wir Gemeinden bei der Erstellung von Strategien zur Vorbereitung von Energie- und Umweltinvestitionen unterstützen“. 

Weitere Infos zu den Förderschwerpunkten finden Sie Opens internal link in current windowhier.


25 Jahre EU: Wie hat sich das Burgenland weiterentwickelt?

APA-Infografik

Eisenstadt/Drassburg 8. Jänner 2020. Heute wurde in Drassburg (Bgld) die österreichweit erste Studie zu den Auswirkungen von 25 Jahren EU-Mitgliedschaft vorgestellt. Die vom Regionalmanagement Burgenland in Auftrag gegebene Studie zeigt, dass die Vorteile der EU-Mitgliedschaft bei weitem überwiegen.

Eindeutig positiv hat sich der Beitritt zur Europäischen Union etwa auf die gesamtwirtschaftliche Leistung Österreichs ausgewirkt. Der Mehrwert gegenüber der Entwicklung Deutschlands kann mit einem zusätzlichen jährlichen Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von real 0,65% beziffert werden. Überraschenderweise wurde aber weniger die Industrie und Exportwirtschaft, denn der Dienstleistungssektor befeuert.

Mit der EU-Mitgliedschaft in Verbindung stehen darüber hinaus u.a. ein überdurchschnittlich rasches Bevölkerungswachstum, die Schaffung von 850.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen und eine vergleichsweise stark steigende Kaufkraft der privaten Haushalte. Zudem konnte Österreich bei der Tertiärquote (Anteil der 30-34jährigen mit tertiärem Ausbildungsniveau) zum Durchschnitt der EU-15 aufschließen.

Differenziert betrachtet kann indessen die überaus hohe Arbeitsmigration aus den Mitgliedsländern gesehen werden, wurden doch rund 80% der neugeschaffenen Arbeitsplätze mit ausländischen Arbeitskräften besetzt. Auch der rasant anwachsende Transit im Straßengüterverkehr steht auf der negativen Seite der EU-Mitgliedschaft.

EU-Förderprogramme zeigen Wirkung – vor allem im Burgenland

Das Burgenland hat vom EU-Beitritt Österreichs in besonderem Maße profitiert, wofür die EU-Förderprogramme einen wichtigen Beitrag geleistet haben. In nahezu allen volkwirtschaftlichen Kenngrößen entwickelte sich das Bundesland signifikant besser als das übrige Bundesgebiet, insbesondere aber bei den Exporten. Der Tourismus wurde zu einer tragenden Säule der regionalen Wirtschaftsleistung, sowohl bei den Erwerbsquoten als auch beim Bildungsniveau in der Alterskohorte bis 34 Jahre schloss man zum österreichweiten Durchschnitt auf. Die Kaufkraft ist mittlerweile überdurchschnittlich hoch. Das Burgenland war in den letzten beiden Jahrzehnten in Österreich führend bei Erschließung neuer Quellen zur Erzeugung emissionsfreier Energie und ist Vorreiter bei der Versorgung privater Haushalte mit Breitbandinternet.

Link zur APA-Pressemeldung und Fotos: http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20200108_OTS0082

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